ESC 2024

Eurovision Song Contest

Am 07., 09. und 11. Mai 2024 findet wieder eines der ganz großen Musikwettbewerbe statt: Der 68.(!!) ESC in Malmö (Schweden). Für Deutschland tritt dieses Mal an: Isaak mit ‚Always on the run‚. Der Titel läuft seit einigen Wochen in meinen beiden Webradios. Mal sehen, wie der Song international bewertet wird. Ich drücke die Daumen!

Jetzt ist ein guter Moment, um einmal an die Entwicklung dieser Veranstaltung zu denken. Also los:

Der erste Eurovision Song Contest (ESC), ursprünglich bekannt als Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne, fand 1956 in Lugano, Schweiz statt. Damals nahmen nur sieben Länder teil: die Niederlande, die Schweiz, Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien und Luxemburg. Der Wettbewerb wurde hauptsächlich im Radio übertragen, da das Fernsehen noch nicht vielen Menschen zugänglich war. Seitdem hat sich der ESC zu einem der größten Musikwettbewerbe der Welt entwickelt und erreicht jedes Jahr mehr als 180 Millionen Zuschauer.

Die Idee zum ESC

Die Idee zu dem Wettstreit hatte damals der Vorsitzende der Programmkommission der EBU ( European Broadcast Union) Marcel Bezençon.

Damit sollte der Zusammenhalt zwischen den europäischen Nationen nach dem Zweiten Weltkrieg gestärkt werden. „Der Wettbewerb sollte dazu beitragen, die kulturellen Unterschiede zu überbrücken und die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen den Ländern und somit auch den Frieden zu fördern“, schreibt ‚master-music.de‚ in einem Blogbeitrag. Als Vorbild diente das bereits seit 1951 stattfindende, größte Musikereignis Italiens: Das San Remo Festival.

Der Vorsitzende der Programmkommission der EBU ( European Broadcast Union) Marcel Bezençon. (c) wikipedia (en)

Erinnert Ihr Euch noch, welche Titel in der Vergangenheit als Sieger hervorgingen? Prominentester Titel ist bestimmt ‚Waterloo‚ von ABBA. Das ist jetzt genau 50 Jahre her (1974). Oder ‚Merci Chérie‚ von Udo Jürgens (1966). Oder ‚Ein bisschen Frieden‚ von Nicole (1982) oder, oder….

Die Gewinner von Anfang bis heute

Lys Assia aus der Schweiz gewann den ersten ESC. (c) wikipedia(en)

Lys Assia aus der Schweiz gewann den ersten ESC mit dem Lied „Refrain“. Es war ein historischer Moment, der den Beginn eines der größten Musikwettbewerbe der Welt markierte.

Vielleicht möchtet Ihr Euch ja mal eine Zusammenstellung aller Gewinner ansehen? Auf der Seite eurovision.de der ARD sind alle Gewinner nach Jahreszahlen aufgelistet. Außerdem gibt es da auch Links, die zu umfassenden Informationen führen. Das ist sehr ausführlich und so umfangreich, dass ich es in meinem Blog hier nur verlinke, weil dieser Beitrag nicht so lang werden soll.

Weltstars beim ESC

Heute scheint es so zu sein, dass das Lied für das Land möglichst spektakulär vorgestellt werden soll. Das war nicht immer so: In den Anfangsjahren des ESC war nicht die Show, sondern das Lied und die Qualität wichtig. Um aufzufallen, wurden oft Stars der Popmusik als Sängerinnen und Sänger ausgewählt. So traten viele namhafte Stars auf: Bonnie Tyler, Celine Dion, Nana Mouskouri, Cliff Richard, Vicky Leandros, Julio Iglesias … Für viele Interpreten war dieser Wettbewerb Sprungbrett zu einer großen Karriere. Das gilt nicht nur für Abba, Patricia Kaas, Nicole, Conchita. Auch ein Pausenfüller von 1994 erlangte Weltruhm: die irische Folklore-Gruppe Riverdance.

Die kulturelle Anpassung des ESC

  1. Musikalische Vielfalt:
    • In den frühen Jahren des ESC dominierten Schlager und traditionelle Lieder. Mit der Zeit öffnete sich der Wettbewerb jedoch für eine breitere musikalische Palette.
    • PopRockRapEthno-MusikElektropop und andere Genres fanden ihren Weg auf die ESC-Bühne.
  2. Gesellschaftliche Veränderungen:
    • Der ESC spiegelte die sozialen und politischen Entwicklungen in Europa wider. In den 1960er Jahren symbolisierte er die zunehmende Liberalisierung und den kulturellen Wandel.
    • In den 1970er Jahren wurde der ESC zu einem echten Pop-Phänomen. Künstler wie ABBA und ihre Hits veränderten die Musiklandschaft.
  3. Sprachenvielfalt:
    • Früher wurden die meisten ESC-Beiträge in der Landessprache gesungen. In den letzten Jahrzehnten hat sich dies geändert, und viele Künstler wählen Englisch als ihre Sprache für den Wettbewerb.
  4. Bühnenshows und Inszenierung:
    • Die Inszenierung der Auftritte wurde immer wichtiger. Künstler nutzen aufwändige BühneneffekteKostüme und Choreografien, um die Zuschauer zu beeindrucken.
  5. LGBTQ±Repräsentation:
    • Der ESC hat eine lange Tradition der LGBTQ±Repräsentation. Viele Künstler haben ihre sexuelle Identität offen gelebt und damit zur Akzeptanz beigetragen.
  6. Kontroverse und politische Botschaften:
    • Einige ESC-Beiträge waren politisch aufgeladen und haben Kontroversen ausgelöst. Zum Beispiel der Sieg von Conchita Wurst (Österreich) im Jahr 2014.

Insgesamt ist der ESC ein faszinierendes Fenster in die europäische Kultur und Musikgeschichte, das sich ständig weiterentwickelt und anpasst. Sofern den Veranstaltern nicht das Geld ausgeht, sieht die Zukunft für diesen ESC positiv aus.

So, das soll reichen. Wenn ich mal ans Plaudern komme… . Vielen Dank für das Lesen und bis zum nächsten Blog.

Euer DJ

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